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Wie die Musikcharts heute funktionieren
Die Hitparade im Fernsehen war früher der wichtigste Anhaltspunkt dafür, was aktuell in Sachen Musik angesagt war. Die Sendung „Top of the Pops“ und die wöchentlichen Single Charts auf den Musiksendern MTV und Viva prägten den Mainstream auf dem Musikmarkt.
Mittlerweile existiert YouTube, wo man als Nutzer täglich die Möglichkeit hat, neue Songs zu finden und zu streamen. Da stellt sich vielen die Frage: Was sagen die heutigen Musikcharts überhaupt noch aus?
Der Begriff Musikcharts wird bei Wikipedia wie folgt definiert:
“Musikcharts (verkürzt auch englisch Charts oder deutsch Hitliste sowie Hitparade) bezeichnet eine Methode für die numerische Zusammenstellung einer Rangliste von Musikstücken über einen bestimmten Zeitraum, die deren Beliebtheit oder deren Erfolg auf einer begrenzten Skala wiedergeben soll.”
Für die Messung der Erfolge von Alben und Singles am Musikmarkt sind grundsätzlich die Musikcharts verantwortlich. Das bedeutet, dass dort die erfolgreichsten Song-Veröffentlichungen im regelmäßigen Turnus von einer Woche in einer Bestenliste zusammengestellt werden. Die Auflistung erfolgt in verschiedenen Bereiche wie beispielsweise die Album-Charts, die Single-Charts oder die Schlager-Charts, u.v.m.
Die Ermittlung der Musikdaten
Nachdem ab 1976 die Media Control zur Ermittlung der deutschen Hitparade eingesetzt war, erhebt seit 2013 die GfK Entertainment in Deutschland die wöchentlichen offiziellen Charts. Für die Erhebung melden rund 3.000 GfK Partnergeschäfte in Deutschland elektronisch sämtliche Verkäufe der CDs. Darunter sind große Handelsketten genauso vertreten wie kleinere Geschäfte sowie die Online Shops. Zusätzlich werden auch die Daten von Streaming-Diensten wie beispielsweise Spotify an die GFK Entertainment übermittelt. Der Daten-Pool der GFK deckt somit rund 90 Prozent des kompletten Musikmarkts in Deutschland ab.
Charts gibt es auch im Gaming Bereich und man findet sie auf ganz bestimmten Plattformen. Jeder Spieler kann sich so orientieren, welche Games zurzeit aktuell und beliebt sind. Das Gleiche gilt für Glücksspielportale. Auch hier gibt es immer wieder Charts und Ranglisten der Top Anbieter. Wer die besten Anbieter sucht, findet Casinos mit Echtgeldeinsatz auf spielotv.com.
Wie sich die Musikcharts aufteilen
Die offiziellen deutschen Charts haben eine starke Präsenz und sind eine starke Verkaufshilfe, denn sie sind fester Bestandteil bei den Radiosendern, im Internet, im Fernsehen und in den Printmedien.
In den Geschäften kann man so schnell die Hitlisten finden, die als Kaufentscheidung dienen. Egal, ob im Laden, für den Download oder den Onlinekauf.
Die Gliederung der deutschen Charts:
- Top 100 der Single-Charts, Album-Charts, Compilation-Charts
- Daily Trends – TOP 150 der Singles und Alben, TOP 50 Compilation
- Top 100 der Midweek-Charts (Single-Charts, Album-Charts, Compilation-Charts)
- Download-Charts der Single und Alben
- Top 20 der Jazz-Charts
- Top 20 der Klassik-Charts
- Top 20 der Schlager-Charts
- Top 20 der HipHop-Charts
- Top 20 der Dance-Charts
- Top 20 der Musikvideo-Charts
- Top 10 der Comedy-Charts
- Top 100 der Streaming-Charts
- Top 20 der Vinyl-Charts
Welche Kriterien für Chartplatzierungen ausschlaggebend sind
Die Daten werden elektronisch von Phononet ermittelt, die die echten Verkaufszahlen mithilfe von computergestützten Kassensystemen erhalten und anonym an die GFK Entertainment weitergeben.
Die Kassensysteme, mit denen die Online Shops, Plattengeschäfte und großen Handelsketten ausgestattet sind, erfassen die kompletten Verkäufe der Verbraucher inklusive Verkaufspreis, Verkaufsdatum und Artikelnummern. Die Daten der Streaming-Dienste werden ebenfalls direkt übermittelt.
- Allerdings: Seit 2007 sind für einen Platz in den deutschen Musikcharts nicht mehr die verkauften Einheiten ausschlaggebend, sondern jenes Produkt, das den meisten Verkaufserlös generiert hat.
Das bedeutet, dass in der Rangliste ganz oben nicht mehr das am häufigsten gekaufte Produkt steht, sondern das, für das Verbraucher das meiste Geld ausgegeben haben. Je teurer das Produkt, umso gewichtiger ist es für die Charts Rangliste.
Kein Wunder also, wenn einige Künstler ihre „Deluxe-Boxen” für 49,99 Euro verscherbeln. Denn es braucht nur ein Zehntel der Alben verkauft zu werden, als ein Album, das beispielsweise für nur 4,99 Euro verkauft wird.
- Die Veröffentlichung der deutschen Charts erfolgt im wöchentlichen Rhythmus. Hier werden alle Verkäufe von freitags bis zum darauffolgenden Donnerstag gezählt und fließen in die Rangliste der Charts mit ein.
Für die Airplay-Charts ist seit 2015 die MusicTrace GmbH verantwortlich. Hierbei konzentriert man sich für die Ermittlung der Airplay-Daten auf die öffentlich-rechtlichen und auch privaten Rundfunksender mit einer großen Reichweite.
Songs, die in den Airplay-Charts der Radiosender erwähnt werden sollen, müssen als Datei der MusicTrace GmbH vorliegen, da sie in das Überwachungssystem eingepflegt werden. Dann wird anhand des Audiosignals ein sogenannter digitaler Song-Fingerabdruck erstellt und von der MusicTrace GmbH in den im Airplay Panel enthaltenen Radiosendern überwacht.
So können die Zahlen der Häufigkeit des gespielten Songs ermittelt und ab 90 Sekunden gezählt werden. Gewichtet werden die Einsätze der Songs in den Radiosendern je nach deren Tagesreichweite. Zwischen 24 und 05:59 Uhr bekommen die Einsätze nur lediglich 5 Prozent an Gewichtigkeit.
- 1 Punkt entspricht ungefähr 1 Millionen Radiohörer.
Einen zusätzlichen Bonus bekommen Songs, die erhalten zum ersten Mal in die Top 20 in die Airplay-Charts einsteigen. Diese Lieder bekommen zehn Wochen lang ihre Bewertung stets beim Abspielen in der Zeit von 6 Uhr und 23:59 Uhr mit 0,5 Punkten und zwischen 24 Uhr und 05:59 Uhr mit 0,125 Punkten. Alle Punkte ergeben dann die Grundlage für eine jeweilige entsprechende Chart-Platzierung.
