Biografien
Arthur Beatrice mit „Real Life“ Videopremiere
Das Video begleitet ein echtes Londoner Pärchen kurz vor der Geburt ihres Kindes – wie im Song geht es ums Erwachsen werden und um Aufopferung für Menschen, die man liebt.
Drummer Elliot zum Video: „When I was younger, my Dad told me that he hadn’t felt any more grown up since the age of 21. Once I was 21 myself I realised how crazy it was that I probably wouldn’t feel any more prepared for the rest of my life, and that he had felt like I did when he’d got married and had me. I felt like it was rare to have a song that was a Thank You to your parents, that it would be nice to show that excitement and fear of having a child in the most direct way possible.”
ALBUM VÖ: Keeping The Peace / 20.05.2016
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Biographie:
„Keeping the Peace“, das zweite Album des Londoner Quartetts Arthur Beatrice, ist eine Platte voller Energie und Strahlkraft. Die neuen Songs verflechten elegant Einflüsse von Indie über R&B zu Electronic, die Melodien entwerfen eine dunkle Version von Pop zwischen Mysterium und Melancholie.
Wie radikal der Wandel vom Debüt war – auf emotionaler wie auf kreativer Ebene –wurde den vier Künstlern erst bewusst, als sie schon mitten in den Aufnahmen steckten. Orlando Leopard, Multiinstrumentalist und Studio-Eremit erklärt: „Bei dieser Platte wollten wir direkter arbeiten. Wir wollten uns nicht hinter vorsichtig formulierten Texten verstecken oder musikalisch zu viel auf einmal machen.“
Die neue Direktheit im Klangbild wird durch die Stimme von Ella Girardot personifiziert, die nun alleinige Sängerin und Frontfrau der Band geworden ist. Auf dem letzten Album teilten sich Ella und Orlando noch die Vocals. Diese männlich/weibliche Dualität spiegelt sich auch im Bandnamen „Arthur Beatrice“ wider. Dass sie auf „Keeping the Peace“ alleine singen sollte, fühlte sich richtig und natürlich an, so Ella. „Ich habe mich immer schon eher als Sängerin und Performerin gefühlt und nicht so sehr als Pianistin, die ich vorher war“, gesteht sie.
Im Video zur lässigen, von House-Klängen geprägten Single „Who Returned“ glänzt Ella in ihrer neuen Rolle: Locker und souverän bewegt sie sich über die Bühne und tanzt. „Ich lerne, ganz ich selbst zu sein“, erklärt sie. „Ich bin jetzt Mitte Zwanzig, und vieles in meinem Leben verändert sich. Ich glaube, man nennt das die „Quarter-Life-Krise. Man blickt auf sich und sein Leben und überlegt sich, wie und wer man mit 30 sein möchte.“
Teil dieses Prozesses war es, dass Arthur Beatrice sich öffneten und neue Leute wie die Produzenten Floating Points und New Jackson mit ins Boot holten. Diese Zusammenarbeit eröffnete ihrem Sound eine neue Dimension. Unter anderem lernten sie das London Contemporary Orchestra kennen, deren üppige Streicherklänge, triumphale Bläsersätze und dramatischen Horn-Fanfaren die träumerischen Pop-Hooks in etwas ganz Eigenständiges verwandeln.
Als weiteren „Externen“ holten Arthur Beatrice den Toningenieur und Ko-Produzenten Matt Wiggins an Bord, der als Techniker für Paul Epworth bereits mit Größen wie Adele, Paul McCartney und Lana Del Rey gearbeitet hat. Die Partnerschaft brachte einen weiteren Schuss neuer kreativer Energie in die Band, die mittlerweile vom Keller ihrer kleinen Wohnung am Londoner Baltic Place No. 1 in die berühmten Church-Studios in Crouch Hill übergesiedelt war.
Die musikalische Referenz auf „Keeping the Peace“ lässt auf die Neugier der Band für Musik aller Stilrichtungen schließen. Auf die Frage, was sie während der Arbeit an dem neuen Album so gehört haben, antworten die vier mit einer schwindelerregenden Aufzählung: Kendrick Lamar, Kasami Washington, Four Tet, Joanna Newsom, Portishead … und das ist nur ein Bruchteil der unendlich langen Liste. Diese Vielfalt bringt eine eklektische Grundspannung in die Platte, von Ellas fantastisch-opernhaftem Gesang auf dem Pop-Knaller „Real Life“, dessen Höhenflüge das Album eröffnen, über die sehnsuchtsvolle Liebesballade „Healing“ bis zum jazzigen Intro von „Every Cell“. Als die Band die Musik von Aretha Franklin und Nina Simone „wiederentdeckte“, war dies laut Drummer Elliott Barnes ein wichtiger Wendepunkt für das Album – so wichtig, dass sie sogar einen Gospelchor engagierten. „Gospel und Soul habe ich schon immer geliebt, also fühlte sich das einfach richtig an“, so Ella.
In einem Pop-Umfeld, das Exzess zum höchsten Gut erhoben hat, gelingt Arthur Beatrice das seltene Kunststück, gleichzeitig großartig und intim zu sein, überwältigend und doch zart. „Pop bedeutet einfach, gute Songs zu schreiben“, definiert es Hamish Barnes. „Darum ging es bei dieser ganzen Sache: zu lernen, was uns als Musiker und Menschen berührt und wie sich das zu etwas Universellem machen lässt.“ Genau das haben Arthur Beatrice mit „Keeping the Peace“ getan: Sie haben eine berauschende musikalische Welt geschaffen, die unverkennbar ihre eigene und dabei doch auch ganz unsere ist.
„Keeping the Peace“ von Arthur Beatrice erscheint am 20.05.2016