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Soundjungle Tipp: NERDBYNATURE – TOXIC – EP
Wummernde Bässe, zerreisende Melodien und treibende Drums. Mit diesem warmen und analogen Sound kreiert der selbsternannte Streber von Natur eine düstere atmosphärische Welt voller toxischer Persönlichkeiten. Handmade Rap with Love, so beschreibt der in Moers lebende Rapper/Songwriter seine Musik am liebsten. Obwohl die aufwändig produzierten Instrumentals seiner zwei Hamburger Produzenten schon gewaltig sind und ganze Räume einnehmen können, schafft er es seine ausgeklügelten Texte gekonnt in den Mittelpunkt zu stellen. Diese Texte schneiden tief, ein filigraner Faustschlag in Gesicht, der genau so weh tut, dass es schön ist.
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“Das ist die Platte, die ich nie machen wollte”, sagt er selbst über seine EP “Toxic” Und wenn man seine Diskographie einmal genauer unter die Lupe nimmt, erklärt es sich auch fast von selbst, was genau er damit meint. Alle Songs klangen bisher spielerisch und verbreiteten durch Wortwitz und eingängigen Melodien eine gewisse Leichtigkeit. Nicht ohne Grund landete er bereits mit zwei Singles für mehrere Wochen in den Ruhcharts. Er erreichte mit der Single “weare pari” für Paul Ripkes Content Contest, durch eine Wildcard, das Finale und ein Millionenpublikum. Zudem teilte er sich mit Artits wie Tiavo, Weekend und 3Plusss die Bühne.
In Toxic erzählt Robin, so wie er im echten Leben heißt, zum ersten mal Geschichten ohne Happy End. Er hat schon immer das Talent, mit seinen Texten Emotionen zu erwecken und mit wenigen Worten ganz große Bilder im Kopf der Zuhörer zu malen. Genau das gelingt ihm auch dieses mal, nur strahlen sie jetzt eine gewisse Düsterheit aus. Mit Zeilen wie „ Hinter 10 Jahren Ehe, hört dich niemand mehr um Hilfe schreien“, „deine Rettungsleine stranguliert mich“ oder „ich stand immer auf eigenen Beinen, jetzt lieg ich zwischen deinen“ schafft er es trotzdem seine Zuhörer nicht vollkommen mit der Melancholie dieser Platte zu erdrücken. Viel mehr gelinkt es ihm, den Wahnsinn aus unseren Köpfen zu kanalisieren und diesen nicht nur in Worte zu fassen sondern direkt in Hits zu verwandeln.
Nach “Kick” und “Hörner” dürfen sich die Hörer jetzt noch auf drei weitere toxische Geschichten freuen. Den Einstieg in den Platte bietet der Song “Dämonen” in dem es um eine von Gewalt dominierte Beziehung geht, die sich über Jahre aufgebaut hat bis beide keinen Ausweg mehr finden. In dem Song “Gift” bekommen wir einen tiefen Einblick in den Kopf einer gebrochenen Person, die die Rettung nur noch in der nächsten Flasche sieht. Dabei dürfen wir den zu Text geformten selbstgeprächen lauschen auf einem Beat der Soundtechnisch den Weltuntergang untermalen könnte. Der letzte Song “Flügel” fällt ein wenig aus der Reihe und bricht den sonst sehr düsteren und niederschmetternden Sound der Platte auf. Hier geht es um einen Schutzengel und den verzweifelten Versuch einer weiteren Persönlichkeit, sich in Gefahr zu bringen um diesem nah zu sein.
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